
Es ist Pessach. Mazza überall. Jeder jüdischer Haushalt hat gemacht, was wir alle machen – sauber. Wir haben die Sederim überstanden und können nun die restlichen Tage des Chags genießen. So weit das geht.
Dieses Jahr hab ich während Chaol HaMoed gearbeitet. Das bedeutet, ich bin zur Arbeit gegangen und verbrachte einen großen Teil meiner Zeit damit, durch Facebook zu scrollen und zu schauen, was andere so tun. Während ich mir also Facebook anschaute, stieß ich auf ein Posting einer jüdischen Gemeinde in Deutschland. Sie hatten verschiedene Aktivitäten vor und während Pessach geplant. Und ich gebe zu, ich war ein wenig eifersüchtig. Sei’s drum.
Ich schaue mir also ihr Programm an und sehe, dass sie auch eine Veranstaltung für Frauen hatten. Ich kenne die Person nicht, die sei für dieses Event eingeladen haben, aber ich sehe die Wörter „Wein“ und „Käse“ und ich bin überzeugt, dass es gut wird. Mehr denke ich darüber nicht nach und beginne endlich ein wenig Arbeit zu erledigen.
Einige Tage später, finde ich mich wieder auf Facebook und sehe Bilder des Events. Da ist eine Reihe von Frauen, die zusammen sitzen und einer Frau zuhören, die vorne spricht.
Zu den Bildern gibt es auch eine Begleittext und ein kleiner Satz sticht hervor.
sie lernten, die man eine Käseplatte schick anrichtet
Ich saß da und starrte auf die Worte. Die Veranstaltung für Frauen war also darüber, wie man Käse auf einen Teller tut. Wirklich?
Das ist, was man für Frauen an Pessach tun kann? Konnte man keine andere Verbindung zwischen diesem Feiertag und jüdischen Frauen finden? Warum nicht einige Worte Tora dabei haben? Oder – wage ich es zu fordern – warum nicht gemeinsam Tora zu lernen, oder Halacha oder Midrasch – von mir aus.