Wo bleibt unsere Solidarität mit den Frauen?
Photo by Wolrider YURTSEVEN on Pexels.comIch hatte mich darauf vorbereitet wieder über Simchat Tora zu schreiben. Darüber, dass ich dieses Mal gezielt (junge) Frauen eingeladen hatte, damit meine Tochter und ich nicht die einzigen sind, die mit der Tora tanzen. Doch das alles wurde überschattet.
Überschattet von den schrecklichen Ereignissen in Israel und immer noch scheint es unwirklich.
Es fliegen Raketen auf Israel, war die Aussage, die ich als erstes hörte, als ich Samstagmorgen …
Frischer Wind
Photo by Alan Cabello on Pexels.comImmer wieder kritisiere ich Rabbiner. Oft bin ich unzufrieden mit ihren Entscheidungen, ihrem Mangel an Mitgefühl, ihrer Unwilligkeit, sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen, und meistens ist diese andere Person weiblich. Ich spreche es an, ich stelle sie infrage. Ich habe mit einigen Rabbiners gestritten, und auch wenn wir alle höflich bleiben und uns wie Ewachsene verhalten, vergesse ich nicht die Erfahrungen, die ich gemacht habe.…
Feministi
Photo by Maryia Plashchynskaya on Pexels.comIn „meiner“ Synagoge gab es heute Besuch. Ich war leider nicht dabei und erfahre darüber gleich nach Schabbatausgang.
Ein Ehepaar aus Israel, schon etwas älter. Sie fragten nach der Geschichte der Synagoge, der Gemeinde, den Angeboten. Die normalen Dinge, die üblichen Fragen. Im Rahmen dieses Gesprächs kommt eine Frage auf. Ob es Schiurim für Frauen gibt. Eine wunderbare Frage. Eine große Lücke. Die kurze Antwort wäre „nicht wirklich“. Es …
Kawod
Vor einigen Jahren ist mir in der Synagoge etwas aufgefallen. Ich bin mir sicher, das ist nicht spezifisch für meine Synagoge so, sondern ist auch in anderen zu beobachten. Es hat sich zwar während Corona gelegt, aber es scheint ein Comeback zu machen.
Zu bestimmten Zeiten wird am Schabbat der Toraschrank geöffnet. Dafür wird ein Mann ausgewählt. Der geht nach vorne, öffnet den Vorhang und schließt ihn, wenn es wieder Zeit ist. Soweit so gut. …
Wofür braucht ihr das?
Ich habe drei Jahre darauf gewartet. Drei Jahre.
Die vergangenen zwei Jahre war Covid und die Synagogen waren zu. Die kleinen jedenfalls. Meine. Vor zwei Jahren gab es überhaupt nur Tfillot zu Rosch HaSchana und Jom Kippur. Im vergangenen Jahr hatten wir schon damit begonnen, Gebete an Schabbatot zu haben, aber Sukkot und Schmini Atzeret/Simchat Tora waren immer noch nicht als regelmäßige Gebete vorgenommen.
Dieses Jahr sollte es anders werden. Und je näher wir an …
Bat Mitzwa Club und Challa
Photo by Svetlana B on Pexels.comBei der Anfrage für ein Interview, aber vor allem Aufnahmen, ist inzwischen das Erste was ich sage: „Wir können über alles sprechen, aber ich backe keine Challa.“
Es ist nicht so, als würde ich keine Challa backen. Meine Challot sind wirklich lecker. Aber man ich kann die automatische Verbindung von der jüdischen Frau und dem Challabacken einfach nicht mehr sehen. Wenn man das weiterdenkt, hat man wieder das typische …
Mitgedacht
Photo by Andrea Piacquadio on Pexels.comEin Mal.
Ein einziges Mal.
Das wäre so schön.
Seien wir ehrlich, ein Mal wäre nicht genug. Aber man muss irgendwo anfangen, nicht wahr?
„Kommt noch jemand?“
„Ist jemand in der Nähe?“
„Alle sind herzlich willkommen.“
„Es sind nun Ferien und jeder Einzelne zählt.“
Jedes Mal, wenn ich diese Nachrichten lese, will ein Teil von mir antworten: „Bin auf dem Weg.“ Aber ich weiß ganz genau, dass es niemandem …
Der arme Ehemann
Photo by Jhong Pascua on Pexels.comVor Kurzem habe ich begonnen über Trauer im Judentum zu lernen. Ich wußte ein wenig, aber von vielen Ritualen und Details hatte ich noch nie gehört. Man spricht darüber nicht. Es ist ein bißchen erschreckend und niemand will sich mit dem Tod auseinandersetzen.
Seit ich allerdings damit begonnen habe über die Schiwa, die Schloschim, die Beerdigung zu lernen, bin ich zu der Einsicht gekommen, dass wir viel mehr darüber …
Halbvoll oder Halbleer
Photo by Artem Beliaikin on Pexels.comWarst du letztens mal in einer Synagoge?
Oder auch vor Covid?
In Deutschland gibt es mehr als 100 Synagogen. Einige Städte haben sogar mehr als eine. Und trotzdem sind die meisten von ihnen leer. Das lässt sich auf verschiedene Weisen begründen. Junge Menschen wollen nicht in den kleinen Städten bleiben, daher ziehen sie für ihr Studium in größere Orte um. Dort bleiben sie, wenn sie dann arbeiten. Oder sie …
Wein und Käse
Photo by Pixabay on Pexels.comEs ist Pessach. Mazza überall. Jeder jüdischer Haushalt hat gemacht, was wir alle machen – sauber. Wir haben die Sederim überstanden und können nun die restlichen Tage des Chags genießen. So weit das geht.
Dieses Jahr hab ich während Chaol HaMoed gearbeitet. Das bedeutet, ich bin zur Arbeit gegangen und verbrachte einen großen Teil meiner Zeit damit, durch Facebook zu scrollen und zu schauen, was andere so tun. Während ich …